Installation von Solarpaneelen in Batey El Toro

Municipio San Cristobal - Artemisa

Unser neuestes Projekt ist die Installation von Solarpaneelen in Batey El Toro, Municipio San Cristobal in der Provinz Artemisa westlich von Havanna in einem urwaldähnlichen Gebiet in ca. 500 m. Höhe. Nach den sehr schweren Zerstörungen durch die Hurrikans 2008 haben viele jüngere Bewohner den Ort verlassen. Zur Zeit leben dort in 53 Häusern, die weit auseinander liegen, ca. 300 Personen. Sie sind vorrangig im Rahmen einer Genossenschaft im Kaffeeanbau tätig. Geplant ist die photovoltaische Elektrifizierung aller 53 Häuser, die die Beleuchtung im Haus, sowie das Betreiben eines Fernsehers/Radios und eines kleinen Kühlschranks ermöglicht. Außerdem sollen folgende Einrichtungen, die baulich von der Genossenschaft instandgesetzt werden, elektrifiziert werden: Die Grundschule mit Einrichtung einer Vorschule, der Dorfclub mit Musikanlage vor allem für junge Leute, das Genossenschaftshaus, das Ärztehaus, das mit einem Funktelefon ausgestattet wird, der Dorfladen mit Tiefkühltruhe und die zentrale Wäscherei für alle Bewohner. Dieses Projekt wird unter Federführung des Berliner Vereins KarEn e.V. realisiert.
Dank vieler kleiner und großer Spenden konnten wir bereits 20.000? an KarEn überweisen. Inzwischen hat ein Montageteam von KarEn mit Unterstützung der Kubaner die ersten Solarmodule aufgebaut. Um ihre kubanischen Gastgeber nicht zu belasten, haben die deutschen Helfer vor Ort in Zelten campiert. Die Solarpaneelen wurden in Ständern am Boden montiert, damit sie bei Stürmen abmontiert und in Sicherheit gebracht werden können. In den Häusern wurden die Batterien und Wechselrichter installiert.

Weitere Details finden Sie im folgenden Bericht von KarEn:
Die Elektrifizierung von Batey El Toro wurde am 4. Februar 2014 abgeschlossen. Es war eine echte Gemeinschaftsarbeit von 4 Ingenieuren von Copextel Artemisa, von drei Mitgliedern von KarEn, dem Techniker der Lieferfirma Phäsun, unser Dolmetscher Irsula und vor allem der Mehrheit der Bewohner. Dieses Projekt ist das bisher Eindrucksvollste und Wirksamste unseres solidarischen Wirkens in Kuba. Wir haben nicht einfach für die Menschen Technik installiert, sondern die Betroffenen haben von Anfang an aktiv mitgearbeitet. Noch nie Elektrizität zu besitzen und plötzlich wird ihr Traum nach Beleuchtung, nach einem Kühlschrank wahr, das hat die Kaffeebauern stark motiviert. Nicht nur bei der Installation - Transport der Batterien, der Paneele, Setzen von Strommasten für die ca. 500 Meter Freileitungen usw., sondern auch für ihre künftige Arbeit, mehr Kaffee, mehr Gemüse und mehr Obst für die bessere Versorgung der kubanischen Bevölkerung zu liefern. 29 Wohnhäuser wurden mit je einer Einzelanlage - 4 Batterien, 1 Wechselrichter, 1 Laderegler und 3 Paneelen - ausgestattet, pro Haus 550 Watt. Außerdem installierten wir eine zentrale Anlage, bestehende aus 2 Wechselrichtern, 2 Ladereglern, 24 großen Batterien und 32 Paneelen mit einer Leistung von 2,6 kw. Sie versorgt 3 Wohnhäuser, das Ärztehaus, das Büro der Genossenschaft, den Klub und den Dorfladen mit Strom. Außerdem haben wir für den Dorfladen einen Kühlschrank und eine Tiefkühltruhe sowie für den Klub einen Fernseher und eine Musikanlage gekauft. Gemeinsam mit Copextel werden wir in der 2. Junihälfte im 2. Dorf - El Brujito - 39 Einzelhäuser und 4 Einrichtungen über eine zentrale Anlage elektrifizieren. Diese Materialien sind bei Phäsun bestellt. Der Container wird am 28. April in Memmingen geladen werden. Das Hauptproblem ist der Transport in die Berge, denn es gibt keine Straße dorthin, sondern nur ein schlammiger Weg.
Die aktuellen Fotos aus El Brujito finden Sie am Ende der Fotogalerie.

 

Fotogalerie  Fotogalerie bei Flickr